Eigentlich gelten für die Hobbyliga die üblichen Regeln des Deutschen Volleyball-Verbandes. Es gibt allerdings einige Anpassungen, die das ganze erheblich vereinfachen:
Hobby
- Unsere Wurzeln liegen im Freizeitvolleyball: Es dürfen maximal zwei Männer und maximal zwei Frauen mit Spielerpass bis höchstens Bezirksliga auf dem Feld stehen.
- Es ist grundsätzlich möglich, dass ein Spieler oder eine Spielerin zwei Mannschaften gleichzeitig angehört. Dies bedeutet, dass er regelmäßig in beiden Teams trainiert und bei beiden Teams „dazugehört“. Dann darf er auch für beide Teams die Punktspiele bestreiten. Ein einmaliges Ausleihen eines Spielers an einen anderen Verein ist natürlich unsportlich und nicht erlaubt.
- Hat ein Verein mehrere Mannschaften im Wettbewerb, sollte klar sein, zu welcher Mannschaft jede(r) Spieler(in) gehört. Grundsätzlich ist es dabei auch möglich, dass ein Spieler bei zwei Teams des Vereins spielt.
Ein Ausleihen von Spielern, die sonst nicht zur Mannschaft gehören sollte aus Fairnessgründen nur in Ausnahmefällen erfolgen, das heißt a) wenn sonst zuwenig Spieler da sind und b) nicht mehr als 2 mal pro Saison.
Mixed
- Es müssen immer mindestens drei Frauen mitspielen. Nur im Notfall (wenn keine drei spielfähigen Frauen vorhanden sind) darf auch ein vierter Mann eingesetzt werden. Dieser muss dem Schiedsrichter benannt werden und für ihn gelten dann die Regeln eines Hinterfeldspielers, das heißt, er darf den Ball vor der Angriffslinie nicht über Netzkantenhöhe spielen – also weder über Netzkante schlagen noch blocken.
- Sobald ihr wisst, dass ihr mit vier Männern spielen müsst, informiert bitte euren Gegner darüber, damit die sich darauf einstellen können!
kein Tie-Break
Wir spielen maximal 4 Sätze – auch ein Unentschieden (2:2) ist also möglich.
Libero / Libera
Der Einsatz eines Liberos/einer Libera ist nach den Regeln erlaubt, allerdings solltet ihr folgendes beachten:
- Um den Schiedsricher mit dem Liberoeinsatz nicht zu überfordern, solltet ihr ihn in jedem Fall vor dem Spiel über den Liberoeinsatz informieren und noch mal kurz erklären was Liberoeinsatz bedeutet.
- Auch bei uns muss der Libero ein auffälliges Trikot tragen und dem Schiedsrichter vor Spielbeginn benannt werden.
- Einmal Libero, immer Libero: Wer sich für den Einsatz als Libero entscheidet, tut das für die gesamte Spieldauer – nicht nur für einen Satz!
- Der Libero sollte sehr regelsicher sein, was seinen Einsatz betrifft und selbstständig melden, wenn er verbotenerweise z.B. einen Ball in der Vorderzone gestellt oder ansonsten nicht regelgerecht agiert hat.
- Natürlich dürfen auch bei Libero-Rotation auf dem Feld maximal 3 Männer mitspielen. In einem 4-Männer-Spiel ist der Liberoeinsatz nicht erlaubt.
Schiedsrichter
Es gibt kein unabhängiges Schiedsgericht: Die Heimmannschaft stellt den Schiedsrichter – dieser pfeift so gut und so gerecht er es eben kann.
Spielverlegungen, Absagen
- Sollte ein Team nicht antreten können, kann der Gegner das Spiel für sich als gewonnen werten lassen. Dennoch sollten alle Beteiligten versuchen, Spielverlegungen und -absagen einvernehmlich zu regeln: Nachholspiele können bis spätestens 6 Wochen nach dem angesetzten Termin durchgeführt werden. Bitte meldet euch, wenn ihr ein Spiel verlegt, dann ändere ich den Termin in der Datenbank
- Spielverlegungen bitte nur in dringenden Fällen. Bitte keine Spielverlegungen weil „einer unserer besten Leute fehlt“ – wenn ihr zu sechst seid: Das reicht!
- Alle Nachholspiele müssen bis allerdings bis zum Ende der ersten Maiwoche erledigt sein, damit dann zügig die Relegation gespielt werden kann.
Auf- und Abstieg, Relegation
- Die jeweils Gruppenersten steigen am Ende der Saison in die nächsthöhere Gruppe auf. Die Gruppenletzten steigen leider ab.
- Die jeweiligen Zweitletzten spielen nach der Saison gegen den Gruppenzweiten der darunter liegenden Gruppe zwei Relegationsspiele. Der Sieger dieser beiden Partien steigt in die höhere Gruppe auf, beziehungsweise verbleibt in dieser. Die beiden Teams sollten vorher vereinbaren, wie bei Satzgleichheit zu verfahren ist: Drittes Spiel, fünfter Satz oder Entscheidung nach gewonnenen Bällen.
Staffeltag
Anfang Juni findet im Rahmen eines zünftigen Grillabends der Staffeltag statt. Hier wird endgültig über die Einteilungen der Gruppen für die neue Saison entschieden, besondere Streitfälle verhandelt oder abweichende Regeln vereinbart. Beim Staffeltag sollte von jedem Verein eine Vertreterin oder ein Vertreter anwesend sein.
Kommentar zur Auswechselregel
Diskussionen gab es neulich in der B-Gruppe zum Thema Auswechseln und der Frage, wer für wen eingewechselt werden darf.
Konkret ging es um die Frage, ob es einer Mannschaft erlaubt ist, einen (männlichen) Hinterfeldspieler gegen eine Hinterfeldspielerin auszuwechseln und gleichzeitig eine Spielerin aus dem Vorderfeld gegen einen (männlichen) Spieler zu tauschen.
Hm. Natürlich profitiert die Mannschaft davon, denn das Hinterfeld ist ja jetzt mit a) einer SpielerIN, die b) dazu noch frisch ausgeruht ist, besetzt. Ein gutes Hinterfeld ist wichtig, weil der eingewechselte MANN ja gelegentlich auch mal einen Block vergisst oder verweigert oder weil der Weg so weit oder der Mann so klein ist…
Aber gut, Scherz beseite und ich befasse mich mal ernsthaft damit. Die Regeln besagen, dass eine Mannschaft mindestens drei Frauen auf dem Feld haben sollte. Darüberhinaus sind sechs Wechsel pro Satz möglich, plus eventueller Verletzungsauswechslung.
Wenn jetzt in einem solchen Doppelwechsel Frau gegen Mann und Mann gegen Frau gewechselt wird, sehe ich keinen Versoß gegen irgendeine Regel, denn wenn der Ball wieder ins Spiel gebracht wird, stehen drei Männer und drei Frauen auf dem Feld. Insofern: alles o.k.!
Beachten sollte man allerdings, dass die ausgewechselten Spieler nur dann wieder eingewechselt werden dürfen, wenn derjenige, der für sie gegangen ist, zurück ins Spiel kommt(siehe Regeln). In höherklassigen Spielen bekommen die ausgewechselten ein hübsches Täfelchen mit der Rückennummer des Ersatzspielers in die Hand gedrückt, das sie dann die ganze Zeit bis zum Ende des Satzes auf der Bank in der Hand halten. Dann sieht man sofort, für wen sie zurück ins Spiel dürften, wenn der Trainer sie wieder einwechseln möchte.
Regel: 8.1 AUSWECHSELBESCHRÄNKUNGEN
Regel: 8.1.1
Einer Mannschaft sind höchsten sechs Auswechslungen je Satz erlaubt. Ein oder mehrere Spieler können zur gleichen Zeit ausgewechselt werden.
Regel: 8.1.2
Ein Spieler der Startaufstellung kann aus dem Spiel genommen werden und wieder zurückkehren, dies aber nur einmal im Satz und nur auf seine vorherige Position in der Aufstellung.
Regel: 8.1.3
Ein Auswechselspieler kann nur einmal im Satz anstelle eines Spielers der Startaufstellung ins Spiel eintreten, und er kann nur durch den Spieler ersetzt werden, für den er eingewechselt wurde.
Darüber hinaus möchte ich aber auch betonen, dass wir eine Hobbyrunde sind und dass es durchaus Mannschaften gibt, die mit sieben Leuten anreisen und dann „über die 1“ einwechseln, das heißt, zwischen der 2 und der 1 gibt es die Position „Ersatzbank“. Das ist zwar überhaupt nicht regelkonform, aber weil keiner ernsthaft davon ausgehen kann, dass sich die Mannschaft dadurch einen unzulässigen Vorteil verschafft, ist das in meinen Augen völlig in Ordnung. Auch das Wechseln der Position eines einzelnen Spielers nach einer Verletzung („Willi ist verletzt raus, also mach ich jetzt Steller und du kommst rein und gehst auf die 4“) sollte man unkritisch sehen…
Gut ist es in jedem Fall, den Gegner vorher daraufhin anzusprechen und die Situation zu klären – das hat bisher noch die meisten Spielsituationen entkrampft..
In diesem Sinne: Habt Spaß am Spiel!
Kommentar zur Netzregel
Beim Staffeltag 2010 wurde beschlossen, dass die neuen Netzregeln so schlecht gar nicht sind und auch für uns gelten sollen. Dies sind die beiden neuen Regeln, die uns betreffen:
- Die Netzberührung ist kein Fehler mehr
(„Abgesehen von Fällen in denen das Netz eklatant zur Vorteilserlangung missbraucht wird, ist eine Netzberührung nur noch dann ein Fehler, wenn das obere Band berührt wird und dies bei seiner Spielaktion geschieht.“, Prof. Dr. Kröger vom Bundesschiedsrichterausschuss ). - Nach wie vor gilt, dass die Berührung des gegnerischen Feldes mit einem Fuß nur dann erlaubt ist, wenn der Fuß sich teilweise auf der Mittellinie befindet. Bezüglich aller anderen Körperteile gilt neuerdings, dass man mit ihnen das gegnerische Feld berühren darf, sofern das Spiel des Gegners dadurch nicht behindert wird.
Was bedeutet das für mich?
Ihr könnt als Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen lassen, wenn eine harmlose und unbedeutende Netzberührung erfolgt ist. Wenn ein Spieler beim Block oder beim Angriff so nah am Netz ist, dass er es dabei oder auch danach berührt, hat er dadurch immer einen Vorteil: Abpfeifen !
Übertreten in einer nebensächlichen Situation (z.B. bein Stellen mit der Schulter zum Netz, bei einem Schritt beim Umdrehen) ist kein Fehler, es sei denn, der ganze Fuß hat die Linie überquert. Übertreten beim Block oder beim Angriffsschlag ist immer eine Gefährung des Gegners – auch wenn es nur der halbe Fuß ist: Abpfeifen!
Wenn andere Körperteile (Hand, Knie, …?…) die Linie überqueren:, gilt: Ist kein Gegenspieler gefährdet: Kein Pfiff…
Als Spieler ist es ebenfalls ganz einfach: Netzberührungen und Übertreten sollte man nach wie vor grundsätzlich vermeiden. Ansonsten gilt die einfache Regel: Wenn der Schiedsrichter pfeift, dann war es ein Fehler. Wenn er nicht pfeift, war es keiner. 😉
Internationale Volleyballregeln
Gerne würde ich in Regeldiskussionen auf das aktuelle Regelwerk verweisen. Wer die aktuellen Spielregeln im Internet sucht, wird allerdings enttäuscht werden.
Die Spielregeln wurden auf internationaler Ebene in englischer und französischer Sprache festgeschrieben und sind selbstverständlich öffentliches Gut. Außer in diesen beiden Sprachen findet man die spanische, russische und arabische Übersetzung auf den Seiten der Internationalen Volleyball Föderation:FIVB – Regeln
Die Rechte für die deutsche Übersetzung allerdings liegen beim Hofmann Verlag in Schorndorf: Jegliche Veröffentlichung, Verlinkung oder gar ein Scan der Regeln wäre natürlich ein Verstoß gegen das Urheberrecht, der vom Verlag auch geahndet wird. Das deutschsprachige Regelbüchlein ist aktuell für 9,90 € im Buchhandel zu bekommen.
Als Ausweichmöglichkeit bieten die Seiten von volleyballer.de die schweizerische Ausgabe der Regeln auf ihren Internetseiten an. Für ein kurzes Stöbern wird man auch hier fündig.